Siedle (Unternehmen)

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S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG

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Rechtsform OHG
Gründung 1750
Sitz Furtwangen im Schwarzwald, Deutschland
Leitung Jochen Cura, Peter Strobel, Christoph Weber
Mitarbeiterzahl ca. 450[1]
Branche Gebäudekommunikation
Website www.siedle.de
Stand: 2021
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Die S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG ist ein deutscher Hersteller von Gebäudekommunikationstechnik. Das Unternehmen ist ansässig in Furtwangen im Schwarzwald.

Geschichte

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Türklingel „Läutewerk Treff“ von S. Siedle & Söhne, 1932; Detail: Hammer mit elektrischen Anschlusswerten
Türklingel „Läutewerk Treff“ von S. Siedle & Söhne, 1932; Detail: Hammer mit elektrischen Anschlusswerten
Türklingel „Läutewerk Treff“ von S. Siedle & Söhne, 1932; Detail: Hammer mit elektrischen Anschlusswerten

Das Unternehmen geht darauf zurück, dass der Landwirt Mathäus Siedle seinen Bregenbachhof bei Furtwangen im Jahr 1750 um eine Gießerei erweiterte.[2] Gefertigt wurden Glocken, Gewichte und andere Gussteile für die Uhrenmanufaktur. Mit dem Neubau einer Fabrik in Furtwangen im Jahr 1870 wurde der Wandel zu einem Industrieunternehmen vollzogen. 1885 wurde S. Siedle & Söhne als Firmenname gewählt.[3] Bedingt durch den Niedergang der Uhrenfabrikation, ergänzte das Unternehmen in diesen Jahren die Produktpalette um Schwachstrom- und Telegrafentechnik. Das Unternehmen produzierte ab 1900 Fernsprechapparate und deren Zubehör. Die Einführung des Fernmeldemonopols leitete 1928 den Wandel zur Produktion von Haus- und Türsprechanlagen ein.[4]

Von 1970 an führte Horst Siedle (1938–2019) als Geschäftsführer das Familienunternehmen, ab 2000 gemeinsam mit seiner Ehefrau Gabriele. 2005 übernahm die frühere Bankerin die alleinige Führung des Unternehmens.[5] Ende Juni 2023 übergab Gabriele Siedle die Geschäftsführung an ein Dreierteam, bestehend aus Jochen Cura, Christoph Weber und Peter Strobel. Nach Gabriele Siedle besitzt eine Stiftung von Horst und Gabriele Siedle das Unternehmen.[6]

Das Unternehmen erwirtschaftete 90 Millionen Euro Umsatz 2016. Zur Siedle-Gruppe gehörten im gleichen Jahr die vier Unternehmen Siedle (Furtwangen), K+E Kunststoff- und Elektrotechnik (Mönchweiler), Novotechnik (Ostfildern) und Contelec (Biel) in denen rund 1000 Mitarbeiter für 162,4 Millionen Euro Umsatz sorgten.[7]

2022 stoppte Siedle die Produktion von Türkommunikation für eine Luxus-Immobilie am Roten Platz in Moskau im Wert von 900.000 € aufgrund Ukraine Krieges und der späteren Verbote der Bundesregierung für die Russland-Exporte.[8]

Siedle ist Mitglied im Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden.[9] Das Unternehmen wurde über Jahrzehnte hinweg schon dutzendfach für sein Design ausgezeichnet.[10]

Produkte

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Meilensteine des Unternehmens

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Systeme und Meilensteine seit 1935: [11]

Jahr Produkt Beschreibung
1935 Portavox der erste Türlautsprecher
1971 HT 111 das erste Haustelefon mit integriertem Gong
1972 Video-Portavox erste Video-Türüberwachung auf dem deutschen Markt
1975 HT 311 das erste Systemtelefon mit unterschiedlichen Tastenmodulen
1981 Siedle Vario 511 das erste modulare Türlautsprechersystem
1986 Siedle Multi ein System für komplexe Anwendungen
1998 Siedle Vario 611 Systembaukasten für Türkommunikation
2000 Siedle Steel hochwertige Systeme in Einzelanfertigung
2006 Haustelefone mit individualisierbarer Gestaltung
2008/2010 Siedle Select ein Komplettsystem für Einfamilienhäuser
2010 Siedle Scope die weltweit erste mobile Videosprechstelle
2012 Siedle Access ein serverbasiertes IP-System für Gebäudekommunikation
2015/2016 Siedle Basic Freisprechstationen
2020 Siedle IQ Haustelefone mit App-Anbindung

Türsprechanlagen

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Version der Sprechanlage Vario
  • Siedle Compact[12] ist das Einsteigermodell der Türsprechanlagen zu einem verhältnisweise günstigen Preis.
  • Siedle Vario[13] ist das Modulare System, welches aus verschiedenen Modulen besteht. Das Derzeitige System ist Vario 611. Für das System Vario 511 gibt es Adapterplatten, die es erlauben, ohne das Ändern des Montagerahmens Module des Systems Vario 611 zu nutzen.
  • Siedle Classic[14] ist die Türstation vollständig bestehend aus Metall. Siedle Classic kann auch als Ersatzprodukt für das Portavox-System genutzt werden, da der Montagerahmen weitergenutzt werden kann.
  • Siedle Steel[15]: Das „High-End“ System von Siedle, welche nur als Unikat in der Manufaktur hergestellt werden.

Literatur

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  • Hans-Heinrich Schmid: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850–1980: Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten. 3. erweiterte Auflage 2017, Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V., ISBN 978-3-941539-92-1
  • Wolfgang Seidel: Vom Glockenton zum Klingelton. S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG, in: Derselbe, Die ältesten Familienunternehmen Deutschlands. München 2020, FinanzBuch Verlag, ISBN 978-3-95972-246-9, S. 119–123.
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Commons: Siedle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ↑ Wer wir sind auf siedle.de / abgerufen am 11. Oktober 2023
  2. ↑ Siedle: Vom Mittelständler zum Großunternehmer. In: Wirtschaftswoche. 10. Dezember 2001, abgerufen am 14. November 2023.
  3. ↑ Stationen auf siedle.de
  4. ↑ Meilensteine auf siedle.de
  5. ↑ Monika Dunkel: Gabriele Siedle - plötzlich Chefin. In: Capital. Band 2018, Nr. 05 (capital.de [abgerufen am 14. November 2023]).
  6. ↑ Unternehmerin Siedle – Schwarzwald goes Silicon Valley. In: Cicero. Abgerufen am 14. November 2023.
  7. ↑ Schwarzwälder Bote vom 1. Juni 2018
  8. ↑ Schwarzwälder Bote: Rückzug aus Russland: Furtwanger Firma S. Siedle & Söhne stoppt Zusammenarbeit und Lieferung wegen Krieg. Abgerufen am 30. Juni 2024.
  9. ↑ Mitgliedsunternehmen des wvib
  10. ↑ iF Design - Explore all winners of all iF DESIGN AWARDS. iF Industrie Forum Design, abgerufen am 14. November 2023.
  11. ↑ Siedle - Meilensteine. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  12. ↑ Siedle - Audio-Türstationen. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  13. ↑ Siedle - Audio-Türstationen. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  14. ↑ Siedle - Audio-Türstationen. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  15. ↑ Siedle - Audio-Türstationen. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
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